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Darmkrebs Zentrum
Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung im Darm. Meist findet sich die Erkrankung im Dickdarm (Kolon), Mastdarm (Enddarm, Rektum) oder im Darmausgang (Anus). Man unterscheidet die Fachbegriffe Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) und Rektumkarzinom (Mast- bzw. Enddarmkrebs). Das Rektumkarzinom ist die häufigste Form von Darmkrebs. Der Terminus kolorektales Karzinom fasst beide Typen von Darmkrebs zusammen. Darmkrebs kann in einem frühen Stadium festgestellt werden und ist dann gut heilbar. Zu den Symptomen zählen Schmerzen u. a. im Bauch, Darmbeschwerden, Müdigkeit und Mattigkeit. Aber auch Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsabnahme können sich zeigen. Sichtbares oder unsichtbares (okkultes) Blut im Stuhl kann ein Warnsignal für Darmkrebs sein.

Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist der Sammelbegriff für bösartige Tumorerkrankungen im Darm. Krebs im Dünndarm ist selten. Daher bezeichnet Darmkrebs meist eine Krebserkrankung im Mastdarm (Enddarm, Rektum), im Dickdarm (Kolon) oder im Darmausgang (Anus). Drei medizinische Fachbegriffe sind hier relevant:

  • Kolorektales Karzinom
    Hiermit sind zusammenfassend Erkrankungen von Darmkrebs im Mastdarm und Dickdarm gemeint. Diese Krebsart ist bei Männern (nach Prostatakrebs) und Frauen (nach Brustkrebs) die zweithäufigste. Der kolorektale Darmkrebs ist bei beiden Geschlechtern die zweithäufigste Todesursache durch Krebs. Pro Jahr sterben etwa 25.000 Menschen an diesem Darmkrebs. Er tritt vorwiegend nach dem 50. Lebensjahr auf. Darmkrebs entsteht aus der Darmschleimhaut bzw. deren Drüsenzellen. Daher zählt Darmkrebs zu den sogenannten Adenokarzinomen. Adeno ist lateinisch und bedeutet Drüse. Meist gehen die Krebszellen aus sogenannten Darmpolypen hervor. Dies sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut, die in das Darminnere hineinragen.
  • Kolonkarzinom
    Dieser Begriff bedeutet Darmkrebs im Dickdarm. Der Dickdarm beginnt im rechten Bereich des Unterbauchs und schließt an den Dünndarm an. Im linken Bereich des Unterbauchs endet er im Mastdarm, der wiederum zum After führt.
  • Rektumkarzinom
    Unter Rektumkarzinom versteht man Darmkrebs im Mastdarm bzw. Enddarm. Diese Erkrankung ist die häufigste Form von Darmkrebs.

Früherkennung von Darmkrebs

Wird Darmkrebs in einem frühen Stadium festgestellt, sind die Heilungschancen gut. Es ist aus diesem Grunde wichtig, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung in Anspruch zu nehmen.

Die Symptome von Darmkrebs

Darmkrebs im Frühstadium verursacht meist keine Symptome und wird meist eher zufällig entdeckt. Es können aber Bauchschmerzen, Beschwerden im Darm oder Müdigkeit und Mattigkeit auftreten. Auch Gewichtsabnahme, Nachtschweiß oder Fieber sind möglich. Da aber manchmal auch andere Ursachen hinter diesen Symptomen stecken, ist die Diagnose schwierig. Sichtbares Blut im Stuhl oder schwarz gefärbter Stuhl kann ein Hinweis auf Darmkrebs sein. Blut kann aber auch z. B. durch Hämorrhoiden in den Stuhl gelangen.

Man sollte Veränderungen beim Stuhlgang sorgsam beachten, denn sie können auf Darmkrebs hinweisen. Fauliger Geruch des Stuhls oder ein ständiges Wechseln zwischen Durchfall und Verstopfung können Warnsignale sein, ebenso wie häufige Blähungen oder Blähungen, bei denen Stuhl abgeht. Bei Darmkrebs im Enddarm erfolgt oft schmerzvoller Stuhlgang mit beigemischtem Schleim oder Blut. Okkultes Blut ist aber auch möglich. Dieses ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Verengt ein Tumor den Darm, kommt es zu dünn geformtem Stuhl, auch Bleistiftstuhl genannt. Ein größerer Tumor lässt sich manchmal durch die Bauchdecke hindurch ertasten. Wird Darmkrebs festgestellt, ist es ratsam, sich frühzeitig an ein zertifiziertes Darmkrebszentrum zu wenden.

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Bei Darmkrebs handelt es sich um die Entstehung eines bösartigen Tumors aus Krebszellen im Darm. Diese Krebszellen haben eine veränderte Erbmasse. Sie wuchern und greifen auf andere Organe über. Außerdem können sie streuen. Die meisten Erkrankungen mit Darmkrebs gehen auf zunächst gutartige Polypen zurück. Deren Mutation dauert etwa 10 Jahre.

Das Risiko von Darmkrebs steigt mit zunehmendem Alter, durch Rauchen und Alkoholgenuss. Der übermäßige Verzehr von Fleisch und Fleischwaren kann ebenfalls die Entstehung von Darmkrebs fördern. Wenn Menschen direkte Verwandte mit Darmkrebs oder Polypen haben, liegt ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung vor. Bewegungsmangel, Übergewicht und bestimmte Umwelteinflüsse können sich ebenfalls negativ auswirken.

Therapie Darmkrebs

Die Therapie bei Darmkrebs besteht in den meisten Fällen aus einer Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie. Bei der Operation wird versucht, den Tumor und möglichst auch die vorhandenen Metastasen vollständig zu entfernen. Ist dies nicht möglich, gibt es ergänzende Verfahren. Die Bestrahlung schädigt die DNA der Krebszelle. Die Chemotherapie greift die Zellteilung von Zellen an, die sich schnell teilen. Daher werden neben den Krebszellen auch andere Zellen im Körper beschädigt.

Befindet sich der Krebs im Mastdarm (auch Enddarm oder Rektum genannt), kann ein künstlicher Darmausgang erforderlich werden. Dies gilt besonders dann, wenn der Krebs nahe am Schließmuskel liegt.

Die Deutsche Krebsgesellschaft hat die Institution OnkoZert ins Leben gerufen. Diese vergibt Zertifikate u. a. für Darmkrebszentren. Sie überprüft, ob ein Darmkrebszentrum bestimmte Qualitätsmaßstäbe und Ansprüche erfüllt. Im Falle eines positiven Ergebnisses erfolgt dann eine Zertifizierung. Einmal im Jahr wird überprüft, ob die Qualität noch den Anforderungen entspricht.

Die Darmspiegelungen müssen hohe Standards erfüllen. Die Operationen müssen möglichst sicher und effektiv sein. Ein zertifiziertes Darmkrebszentrum verfügt über psychoonkologische Fachkräfte, Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Sozialdiensten. Es muss u. a. eine Stomaberatung und eine Ernährungsberatung angeboten werden.